Gesunder Mund, Gesunder Mensch
Verfasst von einem passionerten Schreiber
Wer denkt, dass sich Mundpflege lediglich auf das tägliche Zähneputzen beschränkt, irrt gewaltig – besonders, wenn es um die Gesundheit von älteren Menschen geht. Die Mundgesundheit spielt eine zentrale Rolle für Lebensqualität, Ernährungsstatus, soziale Teilhabe und nicht zuletzt auch für das Selbstwertgefühl.
In diesem Beitrag:
• Warum Mundgesundheit im Alter so wichtig ist
• Die häufigsten Warnzeichen – worauf Angehörige achten sollten
• Die richtige Pflege: Schritt für Schritt zu einer besseren Mundgesundheit
• Wenn die Pflege schwierig wird: Tipps für herausfordernde Situationen
• Zusammenarbeit mit Fachpersonen: So gelingt interdisziplinäre Pflege
Warum Mundgesundheit im Alter so wichtig ist
Ein gesunder Mund ist mehr als nur ein schönes Lächeln. Er steht in direktem Zusammenhang mit Lebensqualität, Selbstständigkeit und Wohlbefinden – besonders im Alter. Einschränkungen der Mundgesundheit wie beispielsweise Schmerzen beim Kauen oder ein schlechtsitzender Zahnersatz können nicht nur das Essen erschweren, sondern auch die soziale Teilhabe einschränken und das Risiko für Krankheiten wie eine Pneumonie erhöhen.
Menschen mit Pflegebedarf sind besonders gefährdet: Studien zeigen, dass sie häufiger unter Mundtrockenheit, Karies, Parodontitis oder schlechtsitzendem Zahnersatz leiden. Angehörige können hier frühzeitig eingreifen, indem sie auf Warnzeichen achten und regelmäßige Mundpflege sicherstellen.
Die häufigsten Warnzeichen – worauf Angehörige achten sollten
Viele Probleme im Mundraum entwickeln sich schleichend. Pflegende Angehörige sollten deshalb ein geschultes Auge für erste Anzeichen haben, wie zum Beispiel:
-
Mundgeruch trotz regelmäßiger Zahnpflege
-
Rötungen, Schwellungen oder Blutungen im Zahnfleisch
-
Beläge auf Zunge, Gaumen oder Prothesen
-
Schmerzen beim Essen oder Sprechen
-
Trockene oder rissige Lippen
-
Veränderungen beim Essverhalten oder Appetitverlust
Diese Warnzeichen können auf eine instabile Mundgesundheit hindeuten und sollten Anlass sein, pflegerischen und ggf. zahnärztlichen Rat einzuholen. Frühzeitiges Erkennen dieser Symptome kann schwerwiegenden Folgen entgegenwirken.
Die richtige Pflege: Schritt für Schritt zu einer besseren Mundgesundheit
Diese Punkte sollten pflegende Angehörige im Pflegealltag beachten:
- Regelmäßiges Zähneputzen: Mindestens zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta und weicher Zahnbürste.
- Pflege von Zahnersatz: Prothesen sollten täglich gereinigt und nachts trocken gelagert werden.
- Zungenreinigung: Beläge auf der Zunge können Mundgeruch verursachen und sollten entfernt werden.
- Pflege der Mundschleimhaut: Bei Trockenheit helfen feuchtigkeitsspendende Gele oder Kompressen.
- Lippenpflege: Vor allem bei rissigen Lippen ist eine fettige Lippenpflege vor und nach der Mundpflege sinnvoll.
- Hilfsmittel: Bei eingeschränkter Mobilität können spezielle Zahnbürsten, Zahnbänkchen oder Interdentalbürsten hilfreich sein.
»
Eine geplante Mundpflegeroutine ist der Schlüssel zu gesunden Zähnen und einem gepflegten Mundraum.
«
Wenn die Pflege schwierig wird: Tipps für herausfordernde Situationen
Gerade bei Menschen mit Demenz, Schluckstörungen oder motorischen Einschränkungen kann die Mundpflege zur Herausforderung werden. In solchen Fällen helfen:
-
Rituale und feste Zeiten: Das schafft Sicherheit und Vertrauen.
-
Einfache Erklärungen: Jeden Schritt ankündigen und in einfachen Worten beschreiben.
-
Sanfte Berührung: Der Mund ist ein intimer Bereich – vorsichtiges Vorgehen ist essenziell.
-
Zögerliches Verhalten respektieren: Geduld zeigen und bei Bedarf Pausen einlegen.
Mit Verständnis und Empathie können pflegende Angehörige auch schwierige Situationen meistern.
Zusammenarbeit mit Fachpersonen: So gelingt interdisziplinäre Pflege
Menschen mit einem Pflegegrad haben einmal pro Kalenderhalbjahr Anspruch auf zahnärztliche Hausbesuche – eine Möglichkeit, die besonders für Personen mit eingeschränkter Mobilität eine wertvolle Unterstützung darstellt. Um diese Form der Versorgung zu nutzen, ist eine gute Abstimmung zwischen allen Beteiligten notwendig. Hierfür ist die Förderung einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen ambulanten Pflegediensten oder betreuenden Fachpersonen und Logopäden, Zahnärzten oder Ergotherapeuten besonders wichtig.
Auch die Möglichkeit eines Kooperationsvertrags zwischen einer Pflegeeinrichtung oder dem häuslichen Umfeld und einer Zahnarztpraxis kann in Betracht gezogen werden, um eine kontinuierliche Versorgung sicherzustellen. Ziel ist es, dass pflegebedürftige Menschen eine qualitativ hochwertige zahnärztliche Behandlung erhalten, die ihrer Lebenssituation gerecht wird.
Fazit: Mundgesundheit ist Lebensqualität
Ein gesunder Mund ist ein wesentlicher Bestandteil von Lebensqualität. Eine gute Mundgesundheit ermöglicht nicht nur schmerzfreies Kauen und Sprechen, sondern unterstützt auch das allgemeine Wohlbefinden und die soziale Teilhabe. Umso wichtiger ist es, dass alle beteiligten Personen – Angehörige, Pflegefachpersonen und Fachpersonal – über fundiertes Wissen und geeignete Strategien zur Förderung der Zahnpflege verfügen.
Die Mitarbeitenden von SCHÖNES LEBEN werden daher kontinuierlich mit der digitalen Lernwelt SuperNurse geschult. Diese stellt sicher, dass aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisrelevante Inhalte zum Thema Mundgesundheit in der Pflege leicht verständlich vermittelt und regelmäßig aufgefrischt werden. So wird eine qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Unterstützung in der alltäglichen Pflege gewährleistet.