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Anti Aging für unser Gehirn

Klug gewählt – besser gedacht

Verfasst von Katharina Horz-Ermentraut

Verjüngungskuren, Detox, Fasten … all das verspricht Jugend bis ins hohe Alter? Doch ist das so? Muss es immer radikal sein oder geht es auch mit unseren herkömmlichen Superfoods? Fakt ist, wir werden trotzdem alle älter, damit müssen wir leben. Das heißt jedoch nicht, dass wir den Abbau der mentalen Gesundheit oder generell unseres Körpers hinnehmen müssen. Mit der richtigen Ernährung und einem gesunden Lebensstil haben wir bereits die halbe Miete. Dieser Artikel befasst sich mit einem der größten Wunderwerke, unserer Schaltzentrale: dem Gehirn. Welche Möglichkeiten gibt es, um länger geistig fit zu bleiben? Oder wie kann ich Abbauprozessen auf natürlichem Wege entgegenwirken? Fragen über Fragen, auf dessen Antworten Sie nicht lange warten müssen. Im Laufe des Artikels, bekommen Sie einen Rundumblick, in Ihre grauen Zellen. Denn mit einem gesunden Lebensstil kann jeder sein Gehirn auf Trab bringen und Reservekapazitäten schaffen. Nicht nur für den Kopf, sondern für den gesamten Körper. Ihr Gehirn mag Herausforderungen, eine gesunde, abwechslungsreiche, frische und bunte Küche, Konzentration im Wechsel, Entspannungsphasen, erholsamen Schlaf, immer wieder Neues lernen und natürlich auch feste Bewegungsrituale am Tag. Denken Sie immer daran, Ihr Gehirn wächst mit seinen Aufgaben und das jeden Tag aufs Neue. Anti Aging fürs Gehirn bedeutet nicht, die Zeit anzuhalten, sondern dem Kopf die besten Bedingungen zu bieten, um lange leistungsfähig, klar und kreativ zu bleiben. Denn geistige Fitness ist keine Frage des Alters, sondern der Pflege. In diesem Sinne lassen Sie sich doch einmal von Ihrem „schlauen Köpfchen“ überraschen.

In diesem Beitrag:

• Unser Gehirn – verblüffende Fakten über das Wunderwerk

• Empfehlungen für ein fittes Köpfchen

• Der Kopf isst jeden Tag mit

Unser Gehirn – verblüffende Fakten über das Wunderwerk

Unser Gehirn ist ein wahres Meisterwerk der Evolution. Gut gepflegt und effektiv trainiert, bleibt es ein Leben lang formbar. Je mehr wir es benutzen, desto besser geht es ihm. Unsere Schaltzentrale ist immer in Bewegung. Sie kann entscheiden, wie schnell wir Neues lernen, wie wir uns fühlen oder welche Sinneswahrnehmung verarbeitet wird. Letztlich ist es egal, was wir tun. Unser Gehirn verändert sich ständig und lernt dabei jeden Tag Neues dazu. Ein Leben lang.

  • Faktencheck
    Unser Gehirn ist so groß wie eine Grapefruit. Es besteht aus rund 86 Milliarden Nervenzellen. Mit unserer Denkzentrale, die wie ein Computer funktioniert, können wir Reize wahrnehmen, Informationen speichern, aber auch Anweisungen an Organe oder Muskeln verteilen. Unser Gehirn ist noch viel intelligenter, denn im Gegensatz zu einem Computer, kann unser Kopf selektieren. So entscheidet es, was wichtig ist und gespeichert werden muss. Häufig sind dies Ereignisse, die mit starken Emotionen einhergehen, denn in solchen Situationen verbinden sich die Nervenzellen besonders effektiv. Trockene Daten oder Fakten können jedoch schneller in Vergessenheit geraten. Auch hier kann man das Gehirn effektiv trainieren. Die Leistungsfähigkeit unserer grauen Zellen erreicht im Alter von 30 Jahren ihren Höhepunkt. Ab diesem Zeitpunkt schrumpft das Gehirnvolumen um 0,2% jährlich. Ab dem 60. Lebensjahr um 0,5% Punkt. Das ist jedoch kein Grund den Kopf hängenzulassen, denn wir alle werden älter. Nicht nur unser Körper, sondern auch unsere grauen Zellen.

    Dieser Abbauprozess ist der Grund, warum ältere Menschen oft nicht mehr so leicht Neues lernen, sich eine leichte Vergesslichkeit einstellt und es länger braucht, um Dinge zu erledigen. Doch der Alterungsprozess des Gehirns ist nicht immer negativ. Ältere Menschen haben zum Beispiel eine sogenannte kristalline Intelligenz. Das bedeutet, sie können Ereignisse besser einordnen und besonnen auf bestimmte Situationen reagieren. Ganz anders ist dies bei jüngeren Menschen, die auf einen großen Erfahrungsschatz noch nicht zurückgreifen können und diesen erst noch erlernen müssen. Somit bringt das Alter oft auch mehr Zufriedenheit und Gelassenheit mit sich.

  • Verblüffendes über das Gehirn
    Unser Gehirn sieht aus wie eine Walnuss. Würde man die Falten und Furchen glattstreichen, ergäbe sich eine Fläche von 2 bis 4 Quadratmetern. Es ist komplett schmerzfrei. Dieses hochkomplexe Organ besitzt keine eigenen Schmerzrezeptoren. Wenn es zu Kopfschmerzen kommt, liegt das nicht am Gehirn selbst, sondern an Entzündungen der Blutgefäße in der Hirnhaut. Die Nervenbahnen unseres Gehirns sind so lang, dass sie 145-mal um die Erde reichen würden. Dies entspricht einer Länge von 5,8 Millionen Kilometern. Das Gewicht eines Gehirns hat nichts mit der Intelligenz des Besitzers zu tun. Es wiegt zirka 1,3 Kilo. Es besteht aus über 86 Milliarden kleinen Zellen – mehr Sterne als in unserer Milchstraße. Genauere Messungen belegen, dass die Dichte der Nervenzellen in unterschiedlichen Hirnregionen variiert, stetig durch Lernprozesse wächst und sich dadurch besser verbinden kann. Unsere Denkzentrale ist ein wahrer Energiefresser. Sie macht zwar nur 2% unseres Körpergewichts aus, verbraucht aber über 20% der aufgenommenen Energie des gesamten Organismus. In stressigen Situationen verbraucht es sogar mehr als das Doppelte der zugeführten Energie, vor allem Nährstoffe und Eiweiß. Unser Gehirn verbraucht in Ruhe doppelt so viel Energie, wie unser Herz.
    Der Name „graue Zellen“ hat nichts mit Alterungserscheinungen oder dem Alterungsprozess zu tun. Dieser Begriff stammt von der Farbe der Großhirnrinde, die viele Nervenzellkörper enthält. Diese Nervenzellenkörper sind maßgeblich an der Informationsverarbeitung beteiligt. Deswegen wird der Bereich im Fachjargon als graue Substanz bezeichnet. Viele ältere Menschen äußern, dass sie sich im Geiste jünger fühlen, als sie eigentlich sind. Dies liegt daran, dass das Gehirn langsamer altert als unser Körper. Aber auch unsere Denkzentrale macht die natürlichen Alterungsprozesse durch. Unser schlaues Köpfchen kann dies aber relativ lange kompensieren. Abnehmende Leistung lässt sich hier ganz einfach mit Erfahrung ausgleichen. Daher bleiben Abbauprozesse im Geiste länger unbemerkt.

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Nährstoffe sind das Benzin für unseren Gehirnmotor.

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Empfehlungen für ein fittes Köpfchen

Alterungsprozesse im Körper verlangsamen, Entzündungen im Körper eindämmen, unsere Denkzentrale stärken oder die Laune heben? Bringen Sie für Ihre grauen Zellen möglichst natürliche und frische Lebensmittel auf den Tisch. In Form von Gemüse, Nüssen, Hülsenfrüchte, Beeren, Vollkorn, gesunden Fettsäuren, Pilzen, Eiern und Käse. Im Folgenden nun ein paar Lebensmittel, die Ihrem Köpfchen die nötige Vitalität schenken.

  • Haferflocken
    Haferflocken gelten schon seit jeher in der Pflanzenheilkunde als nervenstärkend. Positive Auswirkungen haben hier besonders das Eiweiß, die B-Vitamine, Eisen, Zink und Magnesium. Eiweiß ist essenziell für unseren Körper, weil die darin enthaltenen Aminosäuren, als Bausteine für Nervenbotenstoffe gelten. Aus diesem Grund kann bei regelmäßigem Einsatz von Haferflocken, die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis positiv reguliert werden. Außerdem stecken in Hafer sogenannte Polyphenole, die Entzündungen eindämmen. Wertvolle Ballaststoffe sind nicht nur gut für Ihren Kopf, sondern auch für Ihren Darm.
  • Beerenfrüchte & Co.

    Es heißt nicht umsonst „Klein, aber Oho“. Ob Himbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren oder zuckerarme andere Obstsorten. Alle diese Leckerbissen enthalten viele Ballaststoffe und reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, die Entzündungen im Körper bekämpfen können. Zudem helfen die enthaltenen Ballaststoffe eine Insulinresistenz, die auch auf das Gehirn Auswirkungen haben kann, zu verringern. Wer täglich eine Handvoll Beeren isst, vergrößert zudem die Vielfalt an günstigen Bakterien im Darm und stärkt somit auch sein Immunsystem. Hervorzuheben sind vor allem Heidelbeeren. Studien geben Hinweise darüber, dass die kleinen blauen Früchte unser Gedächtnis in Schuss halten und die Stimmung, aufgrund der enthaltenen Vitamine, stark verbessern können. Auch etwaige Risiken, an Alzheimer oder Parkinson zu erkranken können laut Studienergebnissen mit dem täglichen Einsatz von Beerenfrüchten abgesenkt werden.

  • Nüsse und Kerne
    Nüsse und Kerne gehören zu den Top-Nahrungsmitteln. Sie eignen sich hervorragend als Anti-Aging-Kost. Das in ihnen enthaltene gesunde Fett, in Form von ungesättigten Fettsäuren, pflanzlichen Proteine, sekundäre Pflanzenstoffe und Vitaminen, sind wahre Powerbomben für den gesamten Organismus. Nüsse, insbesondere Walnüsse, enthalten einen hohen Anteil des Nervenbotenstoffes Cholin und viele essenzielle B-Vitamine. Diese regen die Signalübertragung an. Außerdem liefern Nüsse Lecithin. Aus diesem Stoff kann der Körper selbst Cholin herstellen. Zudem enthalten Nüsse Vitamin E. Dieses Vitamin ist ein Radikalfänger und kann Alterungsprozesse im Gehirn verlangsamen.
  • Pilze
    Pilze führen auf unserem Teller oft noch ein Schattendasein. Dabei gelten sie in den östlichen Ländern als Heilmittel. Pilze, egal in welcher Form, ob Champignons, Steinpilze und Co. liefern bestimmte Ballaststoffe, die in anderen Lebensmitteln kaum vorkommen. Wer also Pilze ist, fördert die Bakterienvielfalt im Darm. Einige Pilze, wie der Steinpilz, enthalten wertvolles L-Carnitin. Pfifferlinge reduzieren oxidativen Stress und verlangsamen so die Alterungsprozesse in unserem Oberstübchen. Ein weiterer nennenswerter Pluspunkt: Pilze sind absolut kalorienarm und senken auf natürliche Weise den Cholesterinspiegel.
  • Tomaten
    Die Deutschen lieben ihre Tomate. Egal ob roh, gekocht oder in Sauce verarbeitet. Tomaten sind nicht nur kalorienarm. Die kleinen knallroten Kugeln sind auch noch reich an Vitamin C, sekundären Pflanzenstoffen und Kalium. Besonders hervorzuheben ist das Antioxidans Lycopin sowie das enthaltene Beta Carotin. Studien haben gezeigt, dass Tomaten eine therapeutische Wirkung bei Alzheimer und Parkinson haben können. Zudem fanden Forschende an der chinesischen Médical University heraus, dass der tägliche Genuss von Tomaten auch das Risiko von Depressionen um 50% verringern kann. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der enthaltene sekundäre Pflanzenstoff an der Serotoninproduktion beteiligt ist.
  • Meeresfisch
    Ob Hering, Lachs, Seelachs oder Makrele, fettreicher Seefisch liefert nicht nur hochwertiges Eiweiß, sondern auch langkettige Omega-3-Fettsäuren. Diese enthalten DHA und EPA. Die beiden Omega-3-Fettsäuren wirken als wahre Gehirnbooster. DHA ist natürlicherweise in den Membranen der Gehirnzellen vorhanden. Zugeführtes DHA kann durch das Andocken an Botenstoffe die Denkfähigkeit anspornen. Außerdem gelten DHA und EPA als sogenannte Seelentröster. Diesen Fettsäuren wird zudem nachgesagt, dass bei täglichem Einsatz das Depressionsrisiko verringert werden kann. Auch Süßwasserfische, wie Forellen oder Saiblinge, liefern wertvolle Fettsäuren. Ein Nachteil ist, dass fettreicher Seefisch oft mit Schwermetallen belastet ist. Greifen Sie daher auf nachhaltigen Fischfang zurück. Alternativ eignen sich auch Fisch-, Algen- oder Krillöl-Kapseln, die DHA und EPA enthalten.
  • Gemüse
    Gemüse, egal in welcher Form, steigert durch seine vielen wertvollen Vitamine und Mineralstoffe die Leistung des Gehirns. Daher sollte immer die Hälfte des Tellers entweder in Form von Rohkost oder mit gedünstetem Gemüse gedeckt werden. Hervorzuheben sind Broccoli, Mangold und ihre Verwandten, also dunkelgrünes Gemüse. Der Farbstoff Chlorophyll, der Sauerstoff besonders langsam im Gehirn bindet, kann so zu einer Leistungssteigerung führen. Zudem stecken in dunkelgrünem Blattgemüsen, beziehungsweise generell in Gemüse, viel Folsäure, Vitamin K und sekundäre Pflanzenstoffe. Außerdem auch Lutein und Betacarotin. Rucola und andere bitter schmeckende Gemüsesorten, haben nicht nur eine positive Auswirkung auf den Stoffwechsel, sie liefern auch Calcium und vergleichsweise viel Eiweiß. All diese wertvollen Mikronährstoffe stoppen den geistigen Abbau. Zudem enthalten viele Gemüsesorten Kalium. Dies senkt den Blutdruck und reduziert somit das Infarkt- beziehungsweise Schlaganfallrisiko. Gemüse hält durch die enthaltenen Nährstoffe das Gehirn jung und beugt oxidativen Stress und Entzündungen vor. Ballaststoffe aus Artischocken schmeicheln zusätzlich unserem Darm, fördern unseren Stoffwechsel und halten schlank.
  • Hülsenfrüchte
    Hülsenfrüchte gehören zu den Top-Eiweißlieferanten auf pflanzlicher Basis. Zudem liefern Erbsen, Linsen, Bohnen und Co. wertvolle Ballaststoffe. Der regelmäßige Einsatz von Hülsenfrüchten sorgt zudem für einen stabilen Blutzucker. In dem kleinen Powerfood steckt Tryptophan, die Vorstufe des Glückshormons Serotonin. Hervorzuheben ist auch Cholin, mit eines der wichtigsten Botenstoffe im Gehirn. Auch bestimmte Eiweißbestandteile in zahlreichen Sojaprodukten, zum Beispiel Tofu, ermöglichen die Beschleunigung der Kommunikation zwischen den Neuronen. Allerdings vertragen viele Menschen Hülsenfrüchte nur bedingt. Sie neigen dann zu Blähungen oder reagieren empfindlich. Dies lässt sich aber leicht vermeiden, indem man Hülsenfrüchte ausreichend lange wässert. Das Wasser danach verwirft und lange gart.
  • Eier
    Eier sind in den letzten Jahren ganz schön in Verruf geraten. Dabei sind sie eines der nährstoffreichsten Lebensmittel. Fast alle Vitamine und Mineralstoffe stecken in kleinen Mengen in ihnen. Eier liefern nicht nur essenziell Cholin. Im Eigelb ist auch das Carotinoide Lutein, dass sich positiv auf die Sehkraft auswirken kann. Zahlreiche neue Studien zeigen außerdem, dass Lutein, positive Auswirkungen auf das Lernverhalten, die Konzentrationsfähigkeit und die Gedächtnisfunktion hat. Natürlich stecken in Eiern auch Eiweiße, darunter die Aminosäure Thrypthopan, diese ist die Vorstufe des Glückshormons Serotonin. Zudem ist in Eiern das sogenannte GABA enthalten. GABA ist das Chillouthormon. Es sorgt für Tiefschlafphasen, eine erholsame Nachtruhe und somit für einen energiereichen Start in den Tag. Bitte beachten Sie aber die Dosis. Viel hilft, viel sollte hier nicht das Motto sein. 3 bis 4 Eier pro Woche sind jedoch in Ordnung.
Brot selbst backen

Vollkornprodukte sind wahre Wunder: Sie liefern nicht nur einen kräftigen, runden Geschmack, sondern sind auch voll mit wichtigen Ballaststoffen. Diese fördern eine gesunde Darmflora und halten länger satt.

  • Käse
    Je länger ein Käse gereift ist, desto mehr Proteine sind in ihm enthalten. Die reifen Käsesorten verbessern die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit und sorgen somit für ein fittes Oberstübchen. Außerdem sind in diesen Sorten, der Inhaltsstoff Spermidin sehr stark vertreten. Spermidin regt die zelluläre Selbstreinigung an und schützt ebenso unsere Zellkerne vor oxidativem Stress. Die enthaltenen Milchsäurebakterien stärken unsere Darmbarriere. So kann nicht nur die Vielfalt unseres Gehirns unterstützt, sondern auch das psychische Wohlbefinden gesteigert werden.
  • Öle
    Egal ob Rapsöl, Leinöl, Hanföl, Walnussöl oder auch Algenöle. Alle haben eines gemeinsam: sie liefern Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren machen unsere Gehirnzellen geschmeidig und leistungsfähig. Besonders hervorzuheben ist natives Olivenöl. Dieses Öl enthält neben Omega-3-Fettsäuren, sehr wichtige Omega-9-Fettsäuren. Diese wirken entzündungshemmend und haben einen positiven Einfluss auf die Denkleistung unseres Gehirns. Mediterrane Küche und der regelmäßige Einsatz von Raps- und Olivenöl schützen zudem unser Herz-Kreislauf-System vor Verkalkung. Davon profitiert letzten Endes auch unser Gehirn. Einem Schlaganfall kann so vorgebeugt werden. In Studien zeigt sich, dass Menschen mit regelmäßigem Olivenölverzehr das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden, minimieren konnten. Die antientzündlichen Inhaltsstoffe dieser Öle verhindern unter anderem gesundheitsschädliche Ablagerungen in allen Gefäßen des Organismus.
  • Zitrusfrüchte
    Zitrusfrüchte erinnern an Sommer. Sie sind erfrischend und locken mit ihren leuchtenden Farben, die an den Urlaub am Meer erinnern. Außerdem sind sie regelrechte Vitaminbomben. Ob Orange, Zitrone, Grapefruit oder Mandarine. Zitrusfrüchte stärken unser Immunsystem und wirken antientzündlich. Zusätzlich unterstützen die enthaltenen B-Vitamine, das Gehirn bei der Herstellung von Serotonin. Dies hebt somit die Stimmung, macht zufriedener, glücklicher und dämpft negative Gefühle ab. Das enthaltene Vitamin C, fördert zudem die Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und verbessert das Gedächtnis langfristig.
  • Probiotika
    Auf natürliche Weise sind Probiotika in fermentierten Lebensmitteln enthalten. Dies sind zum Beispiel Sauerkraut, Buttermilch oder stichfester Joghurt. Probiotika versorgen das Mikrobiom im Darm mit gesunden Milchsäurebakterien. Sie können damit die kognitiven Fähigkeiten verbessern. Überdies haben Sie eine positive Auswirkung auf die Darm-Hirn-Achse. Sie können dabei unterstützen, Verdauungsprobleme und Verdauungsstörungen besser in den Griff zu bekommen.
  • Vollkorn
    Setzen Sie möglichst auf das volle Korn. Egal ob Vollkornbrote, grobe Haferflocken, Naturreis oder Vollkornnudeln. Aus den enthaltenen Ballaststoffen werden kurzkettige Fettsäuren gebildet, die gegen entzündliche Prozesse im Körper vorgehen. Vollwertkost hat laut Studienlage bewiesen, dass Depressionen abgemildert werden können.
  • Kräuter und Gewürze
    Egal um welche Kräuter und Gewürze es sich handelt, sie alle haben eins gemeinsam, sie haben einen positiven Einfluss auf unsere Gehirnzellen. Vor allem Kurkuma, Chili und Safran enthalten sehr viele sekundäre Pflanzenstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe beeinflussen die Denkleistung und verbessern die Stimmung. Knoblauch und Zwiebeln wirken sich positiv auf das gesamte System aus und stärken damit auch das Gehirn. Oregano, Thymian, Estragon, Majoran enthalten zudem Antioxidantien, die freie Radikale im Organismus abwehren. Ingwer stärkt Körper und Geist und hat zudem eine positive Wirkung auf das Immunsystem.
  • Wasser
    Unser Körper besteht zu über der Hälfte aus Wasser. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Wasser eine entscheidende Rolle in all unseren Stoffwechselprozessen spielt. Außerdem ist Wasser ein wahrer Jungbrunnen. Nehmen wir dauerhaft zu wenig Flüssigkeit auf, altern unsere Körperzellen und unser Gehirn schneller. Optimal ist, wenn über den Tag mindestens 30 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht zu sich genommen werden. Dies wurde auch in Studien bestätigt. Am besten für den Körper eignet sich Wasser oder Kräutertee ohne Zucker.
  • Sport
    Sport wird oft als wahrer Jungbrunnen beschrieben. Auch den Spruch „Wer rastet, der rostet“ gibt es aus gutem Grund. Wenn der Körper in Bewegung bleibt, wird unser gesamter Organismus und somit auch unser Gehirn besser durchblutet und intensiver mit Nährstoffen versorgt. Durch die unterschiedlichen Abläufe der Bewegung entstehen neue Verknüpfungen im Gehirn und die Denkzellen verjüngen sich. Dabei ist es vollkommen egal welcher Sport ausgeübt wird, denn die geistige Fitness ist unabhängig von der Bewegung. Wichtig ist nur, dass mindestens 15 bis 25 Minuten pro Tag Bewegung in den Alltag integriert werden. Damit ist nicht gemeint, dass man sich auf der Arbeit bewegt, sondern die ausgleichende Bewegung, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen und Stress im Körper abbauen. Gute Möglichkeiten der Bewegung sind zum Beispiel Tanzen, Yoga, Pilates, Tennis, Trampolinspringen, Workout mit Musik oder Wandern gehen über Stock und Stein. Bei all diesen Bewegungsabläufen wird die Reaktionsfähigkeit des Gehirns immer und immer wieder neu getestet. Der Körper muss flexibel reagieren. Durch diese Flexibilität können geistige Abbauprozesse gebremst beziehungsweise verlangsamt werden.
Sport im Alter

Bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein: Lieber ein Spaziergang als die Fahrt mit dem Auto. Oder nutzen Sie lieber die Treppe und nicht den Fahrstuhl. Sie werden die ersten Erfolge schnell bemerken. Ihr Gehirn wird es Ihnen danken.

Der Kopf isst jeden Tag mit

Der Spruch „Du bist, was du isst“ kommt also nicht von ungefähr. Versuchen Sie doch einmal die oben genannten Lebensmittel, in Ihren Alltag zu integrieren und Ihre grauen Zellen positiv zu unterstützen. Eine gehirnfreundliche Ernährung ist kein Hexenwerk – sie beginnt mit kleinen Entscheidungen im Alltag. Ob Sie morgens ein paar Nüsse ins Müsli streuen, häufiger zu grünem Blattgemüse greifen oder den Zucker in Ihrer Ernährung reduzieren. Schon diese einfachen Schritte können langfristig einen großen Unterschied machen. Lernen Sie den genussvollen Umgang alle wichtigen Nährstoffe, die das Gehirn braucht, um lange fit zu bleiben, in Ihren Alltag zu integrieren. Es muss nicht immer das 3-Gänge-Menü oder das Detox-Wunder sein. Auch alltagstaugliche und schnelle Gerichte, die Eiweiß, Fett, Vitamine und Ballaststoff in gleichem Maße liefern, eignen sich als absolutes Dream-Team für Ihr Köpfchen. Ihr Gehirn ist ein echtes Hochleistungsorgan – und genau wie ein guter Motor, braucht es den richtigen Treibstoff, um rundzulaufen. Mit der passenden Ernährung unterstützen Sie nicht nur Konzentration und Gedächtnis, sondern auch Ihre Stimmung, Ihr Energielevel und Ihr allgemeines Wohlbefinden. Probieren Sie es einmal aus und lassen Sie sich von der Vielfalt der Brain-Food-Empfehlung überraschen. Machen Sie sich bewusst: Sie haben jeden Tag die Chance, Ihren Kopf etwas Gutes zu tun. Nicht mit Verzicht, sondern mit bewusster Auswahl. Denken Sie daran, Sie essen nicht nur für Ihren Körper, sondern auch für Ihre mentale Stärke. Bleiben Sie neugierig, probieren Sie Neues aus und gönnen Sie Ihrem Gehirn, was es verdient: Nährstoffe, die Sie wach, klar und fit halten – heute und in Zukunft. Für eine lange geistige Fitness. Guten Appetit.

Autorin Magazin hier&jetzt

Katharina Horz-Ermentraut

Katharina Horz-Ermentraut arbeitet seit 10 Jahren als Diätassistentin im Gesundheitswesen. Seit 2020 hat sie ihre eigene Praxis, wo sie Einzel- und Gruppentherapie, Seminare und Kochkurse in den Bereichen Gastroenterologie, Adipositas, Essstörungen und Onkologie/Palliativmedizin anbietet. Sie hat zahlreiche Praktika und Weiterbildungen absolviert und ist vom Berufsverband VDD zertifiziert. In ihrer Freizeit liebt sie die Kreativität, liest, schreibt, singt und wandert gerne in den Alpen. Ein weiteres Hobby ist das Kochen. Durch die Liebe zum Reisen konnte sie vielfältige kulinarische Eindrücke in ihre eigene Küche mit nach Hause bringen und ihre Familie verwöhnen.

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