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Auch Randsportarten bieten viel Spannung

Spitzenleistungen nicht nur in der Bundesliga am Beispiel Volleyball. Neue Freizeitbeschäftigung entdecken.

Verfasst von einem passionierten Schreiber

Da müssen wir endlich auch mal hin! Nicht gerade täglich wie beim berühmten Film-Murmeltier hatte mich die Idee „gegrüßt“, aber durchaus alle Jahre wieder spätestens zu Beginn der kälteren Zeit. „Dahin“: Das ist zu den Dürener „Powervolleys“. Warum? Ganz einfach: eine neue, sogenannte Randsportart näher kennenlernen. Mit meinem Fast-Gardemaß von 191 cm käme ich prinzipiell sogar für den Mannschaftskader infrage, wenn nicht die Sprungkraft leider längst dem Alter Tribut gezollt hätte…

In diesem Beitrag:

•  Keine gute Erfahrung

•  Kunterbuntes Angebot

•  Nägel mit Köpfen gemacht

• „Moskitos“ mussten sich anstrengen

•  Schwerstarbeit

•  Tipps rund um Sport für ältere Bürger

Keine gute Erfahrung

Freilich: Mit Volleyball hatte ich ja so gar keine gute Erfahrung gemacht. Vor Urzeiten hatte ich mich nämlich als „Teenie“ in einem Sommerurlaub am Strand ahnungslos einfach in eine Gruppe gedrängt – und nach nicht einmal einer Minute war gleich der erste Ball, den ich beim Pritschen am Netz mit gespreizten Händen kurz annehmen und dann mit federnder Bewegung sofort zum Mitspieler weiterleiten wollte, auf meinen Daumen gelandet. Und die „bedankten“ sich sofort mit einer heftigen Verstauchung, nahmen an Dicke unübersehbar zu und klagten über Schmerzen. Der Rest-Urlaub war ziemlich getrübt, die für mich neue Sportart „gestorben“. Aber warum eigentlich nicht trotzdem einfach mal zuschauen, wie Profis das richtig machen?

Neue Sportarten kennenlernen

Kunterbuntes Angebot

 Als Schüler hatte ich mich wie fast alle Jungs natürlich zunächst auf den Fußball gestürzt und es dabei über Jahre sogar zum nahezu unverzichtbaren Stamm-Verteidiger (Vorbild: Karl-Heinz Schnellinger) in der Klassenelf gebracht. Mit der Zeit begann ich aber parallel, sogenannte Randsportarten zu entdecken und zu lieben, die heute ebenfalls großenteils noch nach Interessenten lechzen. So kam ich durch Schulsport zu Leichtathletik, Turnen und Handball, dann auf (Tisch-)-Tennis, Kegeln , Ski-Langlauf , Radfahren und Walken. Dabei gibt es mit Basketball, Pfeile werfen (Neu-Deutsch Darts), Schwimmen, Tanzen, Bogen- oder Sportschießen – um nur einige wenige zu nennen – eine riesige Auswahl in jeder Region. Egal, ob Solo-oder Teamsport: eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ist er allemal – und meistens auch noch vorteilhaft für die Gesundheit. Nicht zu vergessen soziale Aspekte.

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Mit der Zeit begann ich sogenannte Randsportarten zu entdecken und zu lieben.
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Nägel mit Köpfen gemacht

Doch zurück zum Beginn: Letzten Herbst machten meine Frau und ich endlich Nägel mit Köpfen. Und waren bei einem Heimspiel der Dürener gleich vom Volleyball-Virus infiziert – sportlich wie auch atmosphärisch in der großen Halle mit bis zu 2500 Zuschauern. 1965 als Schul-Arbeitsgemeinschaft am naturwissenschaftlichen Gymnasium auf die Welt gekommen, gründeten die Sportler rasch offiziell die entsprechende Männerabteilung im örtlichen Turnverein, um schon 1973 in die 2. sowie 1980 in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Ab 1996 professionalisierte sich die Truppe langsam zunächst als „Evivo“ , um ab 2014 dann als die heutigen „Powervolleys“ zu Deutschlands Spitzenteams zu gehören: Dreimal Vizemeister, fünfmal im Pokalfinale, Teilnehmer im Europapokal und der Champions League.

 

„Moskitos“ mussten sich anstrengen

Der neuen Liebe zweiter Teil folgte unlängst. Die „Powervolleys“-Marketingabteilung sinnt nämlich stets nach neuen Wegen, den Bekanntheitsgrad ihrer „Randsportart“ zu steigern. Also gab es erstmals in dieser Volleyball-Klasse deutschlandweit „närrischen Sport“: Nicht nur zum Zuschauen hatte der Verein acht hiesige Karnevalsgesellschaften nebst Dürener Prinzenpaar eingeladen, so dass Abordnungen in ihren Uniformen und mit Standarten in die Arena einmarschierten und so den üblichen Begrüßungsrahmen vor dem Anpfiff sprengten. Obendrein bot man entsprechend dem Vorbild der Fußball-Bundesliga-Klubs Mainz 05 und 1. FC Köln den Fans ein spezielles, buntes Karnevals-Heimspiel-Trikot zum Kauf an. Und in der Halle puschte den ganzen Abend ausschließlich beliebte „Fastelovends“-Musik sowohl das Team als auch die teilweise kostümierten Zuschauer. Da mussten sich die „Moskitos“, die sich unter dem ersten Profi-Trainer Michael Mücke als Fan-Klub gefunden hatten und die Mannschaft zu allen Spielen begleiten, diesmal mit ihrem Trommeln und Gesang ganz besonders anstrengen. Und letztlich winkten den drei originellsten Kostüm-Trägern unter den Zuschauern noch Preise.

 

Schwerstarbeit

Volleyball wurde natürlich auch gespielt: Für die „Powervolleys“ als Tabellen-Fünfte war es eine besonders wichtige Begegnung, spielten sie im Liga-Endspurt um die besten Play-Off-Plätze doch gegen ihren direkten Verfolger, die „Volleys“ aus Herrsching. Mit 3:0 hatte das Heim-Team nach fast zwei Stunden die Nase vorne. Doch was sich so klar liest, war in Wirklichkeit Schwerstarbeit: In jedem der drei Sätze mussten die „Powervolleys“ nämlich immer wieder einem Rückstand hinterherlaufen, um diesen mit sportlicher „Macht“ und in vergangenen Spielen oft vermisster Konstanz letztlich jeweils in den knappest möglichen Zwei-Punkte-Vorsprung zu verwandeln. Kein Wunder, dass sich die Zuschauer da vom Stadionsprecher nicht zweimal bitten ließen: „Steht auf, wenn ihr Powervolleys seid!“

Tipps rund um Sport für ältere Bürger

Der nahende Frühling kann ein guter Motivationsschub sein, „Winterspeck“ abzutrainieren und wieder mobiler zu werden.

  • Jeder sollte für sich entscheiden, ob er lieber allein oder in Gemeinschaft aktiv werden möchte.
  • Fitness-Ziele nicht zu hoch stecken, sondern langsam steigern.
  • Bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorher den Hausarzt um Rat fragen.
  • Welche Vereine welche Sportart anbieten, kann man z. B. in Rat- oder Kreishäusern erfahren. Nähere Informationen auch zu Ansprechpartnern liefern die meisten Clubs im Internet.
  • Viele Vereine haben spezielle Senioren-Abteilungen oder sogar -Mannschaften für Mitglieder, die Wettkämpfe mit Gleichaltrigen suchen.
  • Je nach Wunschaktivität kann jeder aber auch selbst Gleichgesinnte suchen und zu einer Gruppe vereinen.
  • Neben dem Sportlichen erwünschte Kontaktmöglichkeiten im Auge halten.