Fragen und Antworten zur generalistischen Ausbildung

Seit Januar 2020 wir die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegeausbildung zu einer generalistischen Pflegeausbildung zusammengefasst. Britta Martin, Leitung Fort- und Weiterbildung der SCHÖNES LEBEN Gruppe hat im März in einer einstündigen Präsentation einen Einblick in die wichtigsten Eckpunkte gegeben. Im Nachgang möchten wir Ihnen gerne folgende Fragen und Antworten zur Verfügung stellen.

Sie möchten immer up to date sein?

Dann melden Sie sich zum Stammtisch der Generalistik an. Dort findet ein regelmäßiger Austausch zu Themen rund um die Generalistik online via zoom statt. Weitere Informationen zu den Terminen erhalten Sie von Frau Martin via fortbildung@schoenes-leben.org.

Ihre Ansprechpartnerin

Britta Martin, Leitung Fort- und Weiterbildung

Wie hoch ist das Ausbildungsbudget?

Es kommt auf das Bundesland an, das das Ausbildungsentgelt der Auszubildenden refinanziert. Hinzu kommen Pauschalbeträge zur Finanzierung der Sachkosten, die ca. zwischen 8.500 Euro und 9.500 Euro pro Azubi und Jahr liegen. Diese werden alle 2 Jahre angepasst.

Was müssen Sie davon finanzieren?

  • Die Kosten der Qualifikation einschließlich der erforderlichen Fortbildungskosten und Arbeitsausfallkosten der Praxisanleitenden
  • Die praktische Anleitung durch Praxisanleitende von 10 % Nettoanleitung pro Auszubildenden
  • Kosten der Auszubildenden während der Praxiseinsätze mit Ausnahme der Ausbildungsvergütung (z.B. Fahrkosten, Impfungen, Einstellungsuntersuchungen, Berufskleidung etc.)
  • Lehr- und Lernmaterialien für die praktische Ausbildung

Muss ich jedem Azubi jedes gewünschte Buch zur Verfügung stellen?

Nein, hier können Sie in der Einrichtung auch eine Bibliothek einrichten.

Wieviel Vollzeit muss eine Praxisanleitung pro Azubi zur Verfügung stehen?

125 Stunden pro Jahr = 1 Vollzeit Praxisanleitung für 12-15 Azubis (15 % Bruttoanleitung inkl. Vor- und Nachbereitung).

Zählen meine Azubis zur Fachkraftquote?

Nein, Auszubildende sollen zu „künftigen Fachkräften“ ausgebildet werden – sie sind keine zusätzlichen Arbeitskräfte. Sie sind „zusätzlich“ in der Einrichtung und werden ordnungsrechtlich nicht auf den Pflegeschlüssel angerechnet.

Muss ich als Träger der praktischen Ausbildung die Wochenend-, Feiertags- und Nachtzuschläge zahlen, wenn mein Azubi im Praxiseinsatz z.B. im Krankenhaus ist?

Ja, der Träger der praktischen Ausbildung (TdpA) ist für den gesamten Ausbildungsverlauf und somit auch für die Ausbildungsvergütung verantwortlich.

Ab wann können meine Auszubildenden Nachtdienste übernehmen?

Nachtdienste dürfen ausschließlich unter unmittelbarer Aufsicht von Pflegefachpersonen in der zweiten Ausbildungshälfte im Rahmen von 80-120 Stunden erfolgen.

Wann müssen sich meine Auszubildenden für die Altenpflege entscheiden?

Auszubildende, die einen Ausbildungsvertrag mit dem Vertiefungsschwerpunkt „Langzeitpflege“ abgeschlossen haben, können sich frühestens 6 bis spätestens 4 Monate vor dem letzten Ausbildungsdrittel (§ 59 Absatz 2 und 3 PflBG) für den besonderen Abschluss Altenpfleger-/in anstelle der Pflegefachfrau/des Pflegefachmanns entscheiden.

Bieten alle Berufsfachschulen den Abschluss zum/zur Altenpfleger*In an?

Leider nein. Fragen Sie bei der Schule, ob der Abschluss überhaupt angeboten wird oder ob Sie diese bei der Suche nach einer geeigneten Bildungseinrichtung unterstützen können.

Welche Voraussetzungen brauche ich um Praxisanleitung zu sein?

Eine abgeschlossene Weiterbildung als Praxisanleitung und 1 Jahr Berufserfahrung.

Kann ich als Fachkraft (10% Praxisanleitung) Pflegefachfrauen/-männer ausbilden, wenn ich nicht über die vollständige Qualifizierung als Praxisanleitung verfüge?

Nein, nur wer über eine entsprechende Qualifikation verfügt, kann künftige Pflegefachfrauen/-männer ausbilden. Gem. § 7 EpiGesAusbSichV können auch Personen als praxisanleitende Person bis zum 30. September 2022 anerkannt werden, deren berufspädagogische Zusatzqualifikation begonnen hat und bis zum 30. September 2022 abgeschlossen werden kann.

Verliere ich meinen Status als Praxisanleitung, wenn ich mich nicht jährlich weiterbilde?

Nein. Sie können diesen jederzeit reaktivieren, wenn Sie z.B. nach Mutterschutz in die Einrichtung zurückkehren.

Muss eine Anleitung immer in Einzelanleitung erfolgen?

Nein. Die gezielte Praxisanleitung kann auch in Gruppenanleitung (in der Regel 2-4 Personen) stattfinden.

Muss ich für die Praxisanleitung in den Praxiseinsatzstellen bezahlen bzw. kann ich eine Rechnung stellen, wenn externe Auszubildende ihre Einsätze in meiner Einrichtung absolvieren?

Ja. Das ist in der Kooperationsvereinbarung geregelt. Es gibt aber auch die Möglichkeit des 1:1 Austausches.

Welchen Betrag kann ich für die Praxisanleitung in Rechnung stellen?

Das ist in den jeweiligen Kooperationsvereinbarungen geregelt. Die Höhe obliegt den Verhandlungspartnern und unterliegt grundsätzlich den Regeln des freien Marktes. Allerdings gibt es hier Empfehlungen auf Landesebene, die in der Regel zwischen 40,00 Euro und 70,00 Euro pro Anleitungsstunde liegen.