Ich habe mich für ein selbstbestimmtes Leben entschieden. Nun muss ich nur noch meinen Mann überzeugen.

Seit März 2025 lebt Jutta Koytek im SCHÖNES LEBEN in Erftstadt. Wer ihr begegnet, spürt sofort: Diese Frau hat Charakter. Selbst wenn sie im Rollstuhl sitzt, wirkt sie aufrecht, wach, voller Würde – mit freundlichen Augen und achtsamen Blick, der viel über ihr bewegtes Leben erzählt. Jutta Koytek ist 86 Jahre und wird oft „Mutter Teresa“ genannt. „Ich war schon immer so“, sagt sie, „weil ich ständig irgendwas verschenkt habe.“
Ein Leben lang hat sie gegeben: Als Mutter zweier Söhne, als langjährige Ehefrau, als engagierte Unternehmerin – sie war die treibende Kraft hinter dem Aufbau der Schülerhilfe in ihrer Region und hat viele Kinder mit Leidenschaft und Geduld auf ihrem Bildungsweg begleitet. Auch ihr Engagement im Tierschutz zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Leben: bis heute unterstützt sie den Verein „Vier Pfoten“, hat Tiere gerettet und sich für die eingesetzt, die keine Stimme haben.
Doch das Leben forderte auch sie heraus. Nach einem schweren Unfall und mehreren gesundheitlichen Einschnitten musste sie das gemeinsame Haus und ihren geliebten Garten aufgeben – einen Garten, den sie über Jahre zu ihrer grünen Oase der Ruhe gemacht hatte. „Ich habe einen Traumgarten gepflegt – das war mein Paradies.“ Sie gestand sich ein, dass es ohne Hilfe nicht mehr geht. Und schließlich ging sie – ALLEIN – ohne ihren Mann. Obwohl sie noch verheiratet sind, blieb er in ihrem früheren Zuhause. „Mein Mann wollte noch nicht ausziehen.“ Für ihn war klar: Es geht ja noch für eine gewisse Zeit, wenn er auch weiß, dass es nicht für immer so sein wird. Dieses Festhalten an alten Strukturen war es, die letztlich zur räumlichen Trennung führte und die Frau Koytek bis heute traurig stimmt. Dieses Schicksal, das nicht nur Jutta Koytek, sondern viele Frauen ihrer Generation kennen, ist letztendlich der Anfang vom Alleinsein.
Nach Monaten in der Kurzzeitpflege, dann der Aufenthalt in einem Pflegeheim. Eine Zeit, die sie bis heute emotional bewegt. „Das war wie eine Burg. Ich habe nur geweint in der ersten Nacht. Ich dachte: Hier komme ich nie wieder raus. Hier werde ich eines Tages einfach abtreten.“ Die Umgebung war trostlos. „Da waren so viele – die waren fast alle dement. Es gab keine Gespräche, keine Geselligkeit.“
»
Das Pflegeheim war wie eine Burg. Ich habe nur geweint in der ersten Nacht und dachte, hier komme ich nie wieder raus.
«
Ihre Söhne bemerkten schnell, wie schlecht es ihrer Mutter ging. Sie war einsam, ausgegrenzt, isoliert in einer Welt, die nicht zu ihr passte, da sie im Kopf immer noch wach und aufgeweckt ist. Also handelten sie. Sie machten sich auf die Suche nach einem Ort, an dem ihre Mutter sicher versorgt, aber auch sozial eingebunden leben konnte – mit Herz, Nähe zur Familie und allem unter einem Dach. Im SCHÖNES LEBEN Erftstadt wurden sie fündig. Das Haus gefiel beiden Söhnen auf Anhieb und auch Frau Koyteks Mann – weiterhin skeptisch – fand das Konzept passend für seine Frau – jedoch noch nicht für sich selbst. „Es ist sehr stilvoll, die Mitarbeiter sind freundlich und man hat alles, was man braucht“, sagt Frau Koytek.
Der Umzug wurde zügig organisiert. Innerhalb weniger Wochen bezog Jutta Koytek ihre neue Wohnung im SCHÖNES LEBEN Erftstadt – hell, modern, geschmackvoll eingerichtet, mit Liebe zum Detail. „Ich bin ein Pingelskopf, ich geb’s zu. Ich brauche Ordnung, Schönheit – mein Umfeld muss stimmen.“ Ihre makellos gepflegten Hände zeigen, dass sie sich selbst trotz aller gesundheitlichen Herausforderungen nie aus dem Blick verloren hat.
»
Das Mittel ist Gesellschaft hier, dass man nicht so lange alleine bleibt.
«
Heute lebt Jutta Koytek inmitten einer lebendigen Hausgemeinschaft in Erftstadt. Sie nimmt mehrmals in der Woche an den wunderbaren Aktivitäten der Tagespflege teil, genießt dort den Austausch, die Aktionen und das gemeinsame Lachen mit Gleichgesinnten und neuen Gesichtern. „Mir war es wichtig, dass ich gute Gespräche haben kann, einen intellektuellen Austausch mit Ideen und Geschichten über damals und heute.“ Ihr Mann kommt sie täglich besuchen. Sie essen gemeinsam im Restaurant zu Mittag, trinken Kaffee und genießen die selbstgebackenen Kuchen. „Manchmal bringt er mir mein Lieblingstiramisu mit“, kichert sie.
Jutta Koytek selbst ist eher eine stille Beobachterin. Sie braucht Zeit, um sich an neue Menschen zu gewöhnen. „Ich bin nicht der Typ, der auf die Schelle drückt und sagt: Hallo, ich bin da.“ Sie erinnert sich an einen Moment, der ihr besonders im Gedächtnis geblieben ist: „Ich bin mal rübergegangen, weil ich eine Flasche nicht aufbekam – so eine Saftflasche, die kriegte ich absolut nicht auf. Da sagt der nette Nachbar neben mir: Wenn was ist, komm einfach rüber. Er hat’s versucht, dann nochmal – und dann holt er sogar eine Zange und hat sie tatsächlich aufgekriegt“, erinnert sie sich schmunzelnd.
Solche kleinen Gesten bedeuten ihr viel. Es sind die Verbindungen, die das Leben für sie wieder heller machen. Im SCHÖNES LEBEN Erftstadt hat sie einen neuen Alltag gefunden – einen, der Rücksicht auf ihre Bedürfnisse nimmt, aber ihr gleichzeitig erlaubt, sie selbst zu bleiben und selbstbestimmt zu leben: „Ich bin froh, dass ich jetzt hier in einer Gemeinschaft lebe. Dass ich nicht mehr allein bin, sondern Menschen um mich habe, die mich sehen und reden.“
Und dann passierte noch etwas ganz Wunderbares: Bei einem Besuch im neuen Zuhause traf ihr Mann zufällig jemanden aus dem SCHÖNES LEBEN Chor, einer musikalischen Bewohner-Gemeinschaft, die regelmäßig im Haus probt. Frau Koyteks Mann selbst ist nämlich bis heute leidenschaftlicher Chorleiter des Kölner Shanty-Chors und wurde von einem ehemaligen Mitglied erkannt. Sie plauderten und plötzlich war da etwas: Eine schöne Erinnerung, ein Gefühl von Vertrautheit. „Mein Mann spielt jetzt immer mehr mit dem Gedanken, hier mit einzuziehen.“ Ihr Mann, der meinte, er schaffe das noch allein. Der glaubte, seine Welt bräche zusammen, wenn er das alte Haus verlässt. Jetzt aber scheint es, als hätte er verstanden: Dass Lebensqualität nicht im Festhalten an alten Strukturen liegt oder dass ein Haushalt ALLEIN kein Zuhause ist.
Und dass Liebe manchmal auch bedeutet, mitzugehen, wenn der andere nicht mehr kann. Das Wissen, sicher und gut aufgehoben zu sein an einem Ort, der ein stilvolles Ambiente, Lebensfreude und Geselligkeit vereint, macht Frau Koytek glücklich. Ihre Geschichte zeigt: Menschen können sich ändern – auch im Alter. Männer können umdenken, wenn sie den Mut haben, loszulassen. Es ist nie zu spät, einen neuen Weg zu gehen. Die Tür steht offen – und manchmal braucht es nur ein Gespräch, eine Begegnung oder einen Chor, der die Entscheidung leichter macht.